Selbst
ein Herkules sei ein Kollektivwesen, und selbst ein Genie bedürfe der guten
Einfälle derer, die es umgeben, sagte Goethe im Februar 1832, einen Monat vor
seinem Tod, zu Frédéric Soret. »Was bin ich denn selbst, was habe ich
geleistet? Alles, was ich gesehen, gehört und beobachtet habe, habe ich
gesammelt und ausgenutzt. Meine Werke sind von unzähligen verschiedenen
Individuen genährt worden, von Ignoranten und Weisen, Leuten von Geist und von
Dummköpfen; die Kindheit, das reife und das Greisenalter, alle haben mir ihre
Gedanken entgegengebracht, ihre Fähigkeiten, Hoffnungen und Lebensansichten.
Ich habe oft geerntet, was andere gesät haben, mein Werk ist das eines
Kollektivwesens, das den Namen Goethe trägt.«