Samstag, 18. Dezember 2010

er sei nicht an seinen Gegenstand herangekommen, dieser Gegenstand bleibe im Dunkel, er umkreise ihn aber, und es sei womöglich anderen möglich, mit den Daten, die er gesammelt habe, etwas anzufangen, man müsse diese Daten anders anordnen und nach neuen Methoden interpretieren, dann würde man zu neuen Schlüssen kommen, er sei zu keinen Schlüssen gekommen, für ihn sei alles ein grosses Rätsel, propterea meretrix audi verbum Domini,


Donnerstag, 18. November 2010

er habe in seinem Leben vieles falsch gemacht, immer das Falsche, das könnte sein Motto sein, und demnach habe er nun auch ein falsches Buch gemacht, aber man dürfe nicht zum vorneherein das Falsche verwerfen, im Falschen sei manchmal mehr Wahrheit als im Richtigen, ob man denn glaube, dass in dem, was man gegenwärtig als das Richtige bezeichne, viel Wahrheit sei, por las noches, man könne sein Werk auch als Interpretation bezeichnen, 

Montag, 18. Oktober 2010

er interpretiere eigentlich nur, er sage das, was auch andere vor ihm schon gesagt hätten, nur in anderen Worten, busqué en mí lecho, es gebe viele Sachen, die seiner Ansicht nach nicht richtig verstanden würden, und er mache in diesem Werk den Versuch, sie richtig zu verstehen, Lord have mercy, er interpretiere immer mindestens drei oder vier grosse Texte mehrfach und miteinander und gegeneinander, diesen Texte stünden ja alle miteinander in Beziehung, im Guten wie im Schlechten, sick with love, 

                       

Samstag, 18. September 2010

vielleicht gebe es einmal Forscher, die den Code dieses Werkes knacken würden, es seien dies womöglich Naturforscher, dieses Buch sei nämlich wie jedes andere ein Naturereignis, das mit naturwissenschaftlichen Methoden und Apparaten untersucht werden könne, vielleicht gebe es eines Tages irgendwelche Tomographien oder Spektroskopien, mit denen Naturwissenschafter den geheimen Sinn dieser Texte aufspüren könnten, es seien dies ja alles Zaubersprüche, alles Bitten, alles Anrufungen und Beschwörungen, vad du är skön,

Mittwoch, 18. August 2010

es gebe in seinem Buch auch Texte in anderen Sprachen, man werde im allgemeinen sofort sehen, um welche Sprachen es sich handle, bei jenen Sprachen, wo man es nicht sofort sehe, handle es sich um nordische Sprachen, die nordischen Sprachen, so habe er das Gefühl, würden ihn seinen Lebensgeheimnissen näherbringen, min älskade, vad du är skön, über diese Lebensgeheimnisse wolle er sich jetzt hier nicht weiter verbreiten, es sei dies ja eine Einleitung, und Einleitungen zu einem tausendseitigen Buch sollten nicht auch selber tausendseitig sein, man solle das Buch lesen, wenn man sich näher interessiere,

Sonntag, 18. Juli 2010

es seien übrigens alles Reden, in seinem Buch gebe es nur Reden, es sei immer einer, der rede, und zwar nicht immer nur er, hier sei er es, der rede, nur er, aber im Buch gebe es viele andere, die reden würden, er rede eigentlich im Buch gar nicht, er könne sich jetzt an keine Stelle erinnern, wo er rede, erquicket mich mit Blumen, was solle er weiter noch sagen, er sehe im Moment nichts, das er noch sagen könnte, aber es kämen ihm schon noch Dinge in den Sinn, die noch zu sagen wären, er werde diese Dinge vielleicht noch sagen, vielleicht aber auch nicht, denn er habe das Gefühl, dass das, was er sage, gar nicht so wichtig sei, umbstecket mich mit Aepfeln,

Freitag, 18. Juni 2010

es sei nicht so wichtig, zu sagen, dass sein Text auch eine Geschichtsphilosophie und eine Soziologie und eine Anthropologie enthalte, man werde schon selber sehen, was er alles enthalte, denn ich werde krank vor Lieb, er frage sich manchmal, was er eigentlich mit diesem Text erreichen wolle, wenn man ihm plötzlich einen Wunsch freigeben würde, wüsste er gar nicht, was er sagen sollte, er würde allenfalls sagen, dass man ihn und andere von hier wegnehmen solle, verwandeln solle, rinfrancatemi con pomi, erlösen solle,

Dienstag, 18. Mai 2010

aber das sei doch wohl sehr dramatisiert, wenn er hier von Erlösung spreche, das sei übertrieben, er wolle nicht von Erlösung sprechen, er sei ganz gegen diese Ueberhitzungen, er habe ein einfaches Arbeitergemüt, er sei wie ein Grieche, der klaglos der Göttin Notwendigkeit diene, perché io sono malata d’amore, er werde jetzt aufhören, er wolle hier nicht einen weiteren Roman schreiben, quoi donc, wenn er nun aber nachdenke, so kämen ihm doch noch Dinge in den Sinn, die er gerne erreichen würde, die er sich wünschen würde, wenn ihm eine gute Fee einen Wunsch gewähren wollte,

Sonntag, 18. April 2010

aber was das sei, sage er nicht, das könne er nicht sagen, er schäme sich, das zu sagen, es sei zu privat, im Text sei es gesagt oder angedeutet, man könne es im Text finden, vielleicht könne man es aber auch nicht finden, es sei nicht gesagt, er habe es nicht gesagt, og dette skrive vi til eder, das sei jetzt aus dem Johannes­evangelium, for at eders glæde må være fuldkommen, er habe das alles geschrieben, schrieb Johannes, damit die Freude vollkommen sei, fuldkommen, in der Einleitung habe er nun ausnahmsweise einmal angegeben,

Donnerstag, 18. März 2010

woher ein Einsprengsel stamme, im Text selber sage er es nie, das würde zu weit führen, voici, jedwedes Haupt ist krank, ein jedes Herz matt, c’est pourquoi voici, es werde ihm unbehaglich, wenn er über sein Buch rede, es werde ihm schlecht, er wolle jetzt aufhören, es sehe ja so aus, als ob er sich aufspielen wolle, als ob er sich interessant machen wolle, er wolle sich interessant machen mit allerlei Getue und Andeutungen, und niemand kann löschen,

Donnerstag, 18. Februar 2010

also wolle er jetzt aufhören, er wolle nicht, dass ein falscher Eindruck entstehe, er bitte einfach alle, sich nicht zu viele Gedanken über ihn zu machen, am besten mache man sich überhaupt keine Gedanken über ihn, wenn man etwas sagen könne, dann sei es das, es sei wirklich ganz nebensächlich, wer da diesen kleinen Teppich gewoben habe, ô beaux yeux azurins, mit ihm sei nichts anzufangen,

Montag, 18. Januar 2010

man solle ihn in Ruhe lassen, er werde auch nie ein Interview geben, was wollte er denn sagen, irgendetwas Schönes von Verzweiflung und Sehnsucht, ô regards de douceur, das wäre gewiss etwas, oder er würde sagen, der Welt sei nicht zu helfen, und das wäre ihm dann auch nicht recht, so ein zartes, ein mitfühlend Herz, der Welt sei vielleicht schon zu helfen, das spüre er manchmal recht deutlich,