Mittwoch, 2. Dezember 2015
Donnerstag, 26. November 2015
Dienstag, 8. September 2015
In Büchern von Außenseitern
kommt die pessimistische oder nihilistische Betrachtung der Weltgeschichte
nicht mehr zur Ruhe. Es ist eine Philosophie des Nichts entstanden, die den
Menschen als Krisenwesen auffaßt und in ein aschfahles Zwielicht von Sein und
Nichtsein stellt. Es gibt auch eine Dichtung des Nichts, die vielleicht die einzige
echte heutige Dichtung ist. Sie hat erkannt, daß die Zivilisation ins Absurde
umschlägt, daß ihre Errungenschaften mehr Opfer kosten als früher die Kriege,
daß der Fortschritt in die Vernichtung ausmündet und die geistige Verfassung
des Menschen dieser materiellen Lage entspricht.
Montag, 17. August 2015
Mittwoch, 15. Juli 2015
Das Leben habe er mit einer
Festversammlung verglichen; wie nämlich zu einer solchen die einen sich
einfänden als Kämpfer um den Preis, die andern als Händler, die Besten aber als
Zuschauer, so zeigten sich im Leben die einen als Sklavenseelen, als gierig
nämlich nach Ruhm und Gewinn, die Philosophen aber als Forscher nach Wahrheit.
Samstag, 20. Juni 2015
Samstag, 2. Mai 2015
„Als
ich 1993 das erste Mal am Computer die damals noch primitiven Impulse des
Internets vor mir hatte, habe ich realisiert, dass ich die ganzen Worte, die
ganze Sprache, die über meinem Bildschirm strömt, einfach ausschneiden und in
mein Textdokument einfügen kann. Genau in diesem Moment habe ich festgestellt,
dass ich nie wieder ein Wort im traditionellen Sinne ,schreiben‘ muss, und von
da an war das Schreiben nie wieder dasselbe für mich.“
Freitag, 3. April 2015
Ein
ernsthafter Autor ist nicht verpflichtet, seinen Geist aufmerksam mit allen
abgeschmackten oder schmutzigen oder schlimmen Worten zu füllen, die sich an
gewissen Stellen seines Werkes sagen lassen, noch mit allen albernen
Anwendungen, die vielleicht ausfindig gemacht werden können – am wenigsten
aber, sie um dieser Dinge willen zu unterdrücken. Er ist überzeugt, dass
ungeachtet der peinlichsten Genauigkeit, die er auf seine Schriftstellerei
verwendet, der kalte Spott der schlechten Spassmacher ein unvermeidliches Übel ist,
und dass die besten Dinge ihnen oft nur dazu herhalten müssen, um eine
Abgeschmacktheit anzubringen.
Montag, 16. März 2015
Un
auteur sérieux n'est pas obligé de remplir son esprit de toutes les
extravagances, de toutes les saletés, de tous les mauvais mots que l'on peut
dire, et de toutes les ineptes applications que l'on peut faire au sujet de
quelques endroits de son ouvrage, et encore moins de les supprimer. Il est
convaincu que quelque scrupuleuse exactitude que l'on ait dans sa manière
d'écrire, la raillerie froide de mauvais plaisants est un mal inévitable, et
que les meilleures choses ne leur servent souvent qu'à leur faire rencontrer
une sottise.
Montag, 16. Februar 2015
An earnest author is not
obliged to fill his soul with all the extravagance, meanness, and bad names
that people give his work, nor with all the inept interpretations that people
attribute to certain parts, still less suppress them. He is convinced that whatever
scrupulous precision that a person has in his manner of writing, the tasteless
mockery of jokers is an inevitable evil, and that the best things often only
give them an opportunity to find something foolish.
Dienstag, 20. Januar 2015
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