Dienstag, 24. Dezember 2019

Freitag, 22. November 2019

Dienstag, 8. Oktober 2019


Unter diesem Gesichtspunkt wird man wohl auch hinnehmen müssen, dass Tolstoi auf Quellen- und Übersetzungsbelege ebenso souverän verzichtet wie auf die Nennung von Autoren, deren Namen er vergessen oder deren Gedanken er, wie er erklärt, vollständig mit eigenen Worten ausgedrückt habe. Fremdes Gedankengut wird hier bedenkenlos mit eigenen Ideen und Glaubenssätzen amalgamiert, Fremdzitat und Selbstaussage werden bis zur Ununterscheidbarkeit verschliffen, das Arrangement vorgefundener Texte wird aufgewertet zu einer auktorialen Geste, die nun also nicht mehr auf Diskursbegründung, vielmehr auf Diskursverschmelzung angelegt ist. Damit führt Tolstoi ein intertextuelles Schreibverfahren vor, das erst viel später zur gängigen literarischen Praxis werden sollte und das heute wieder, angesichts von Plagiaten und Imitaten aller Art, weithin zu reden gibt.

Sonntag, 15. September 2019


Mit dieser Welt ists keiner Wege richtig;

Vergebens bist du brav, vergebens tüchtig,

Sie will uns zahm, sie will uns sogar nichtig!


Mittwoch, 7. August 2019

Montag, 15. Juli 2019

Aber namenlos und leicht verspottet leben, zu niedrig, um Neid oder Feindschaft zu erwecken, mit einem Kopf ohne Fieber, einer Handvoll Wissen und einem Beutel voll Erfahrungen ausgerüstet, gleichsam ein Armenarzt des Geistes sein und dem und jenem, dessen Kopf durch Meinungen verstört ist, helfen, ohne daß er recht merkt, wer ihm geholfen hat! Nicht vor ihm Recht haben und einen Sieg feiern wollen, sondern so zu ihm sprechen, daß er das Rechte nach einem kleinen unvermerkten Fingerzeig oder Widerspruch sich selber sagt und stolz darüber fortgeht!

Sonntag, 16. Juni 2019

Sonntag, 19. Mai 2019


Doch einigen eilt
Dies schnell vorüber, andere
Behalten es länger.

Sonntag, 21. April 2019


Leser/ wie gefall ich dir?
Leser/ wie gefellst du mir?

Samstag, 23. März 2019


Wie sind wir doch zufrieden mit unserer kleinen Existenz! Niemand lädt uns ein, niemand kommt zu Besuch, Menschen begegnen uns nur noch in Träumen. Aber alles, was wir gemacht haben und machen, wird aufbewahrt, es mag noch so flach und unbedeutend sein. Wir stehen dazu, halten daran fest, und müssen uns dabei nicht verstellen, müssen dabei nicht kämpfen und nicht lügen. Wir sind ehrlich. Und wir sind genügsam. Das Leben ist nun einmal so und nicht anders. 

Donnerstag, 21. Februar 2019

Donnerstag, 24. Januar 2019


Ein Gespräch, das immer wieder dieselben Spielsteine auf demselben Brett hin und her schiebt, wirkt lähmend: Die Zivilisation schreitet nur deshalb voran, weil manche Leute willens sind, befremdlich, irrational und unzugänglich zu klingen.